Archiv des Autors: malteloos

Traditional and spiritual Karate

New Course – We extend our offerings!

Beginning Oct 1st, we offer a traditional beginner’s Karate class, focusing on Techniques, Self Defence and Physical Training. Mental Karate Concepts play a supportive role.

In turn, on Wednesdays, we can freely focus on spiritual Karate. Here, we use Karate exercises to release our mind and emotions. Training is physically intense, but turned inwards.

Jan teaches the Traditinal Beginner’s class. It takes place in the Karate Studio in Bechsteinfabrik at Recichenberger Strasse 124.  Access is best from Ohlauer Strasse.

Saturdays class will remain a synthesis of the two styles, as before.

The extra class completes our program and gives more room for all the various tastes in our practice.

Looking forward to seeing you there!

 

Malte

 

 

Karate Studio Shin Gi Tai in der Bechsteinfabrik

Traditionelles und Lösendes Karate – ab 1. Oktober 2019

Wir bauen unser Angebot aus!

 

Ab dem 1. Oktober gibt es wieder eine traditonelle Anfängerstunde, die sich auf Technik, Körper und Selbstverteidigung konzentriert, mit den spirituellen Konzepten im Karate als Hintergrund.

 

Dafür können wir uns mittwochs jetzt ganz auf emotionale  Lösung im Karate konzentrieren. Wir üben körperlich intensiv, mit Blickrichtung darauf, wie Karate uns bei innerer Lösung hilft, nicht innere Lösung beim Karate.

 

Die Anfängerstunde leitet hauptsächlich Jan. Sie findet im Karatestudio in der Bechsteinfabrik statt. Zugangist von der Ohlauer Strasse oder RechenbergerStrasse 124 (offizielle Adresse der Bechsteinfabrik, aber am anderen Ende des Hofes).

Die Samstagsstunde bleibt unverändert eine Synthese. Unser Programm vervollständigt sich dadurch und bietet Raum für alle unsere Schwerpunkte.

Herzlichen Gruß, wir freuen uns auf Euch!!

Malte

 

 

Karate Studio Shin Gi Tai in der Bechsteinfabrik

 

 

 

 

Karate and Hypnotherapy in Stolzenhagen

Last weekend we had our fall Karate workshop in STOLZENHAGEN. This year we focussed on combining hypnosystemic therapy with Karate. This worked out extremely well. Karate provides a lot of physcial allegories for free minds and emotions. A format we should pursue further…

 

As usually,  Stolzenhagen was an event in itself. From the  swarms of migrating birds  to the morning mists rising fom the valley till the wise trees. Some impressions attached…

Morning on the Burgberg

Bent or straight?

Lösendes Karate in Stolzenhagen

Am letzten Wochenende waren wir mal wieder in Stolzenhagen. Dort haben wir in einer kleinen Gruppe ein neues Seminarformat ausprobiert und Hypnosystemische Therapie mit lösendem Karate verbunden. Das hat außerordentlich gut geklappt. Karate hat eben sehr viele körperliche Allegorien für geistige und emotionale Lösung. Das Format können wir ausbauen.

 

Und wie immer ist Stolzenhagen ein Erlebnis. Von den Zugvögeln zu den Morgennebeln und den lehrreichen Bäumen. Anschauungsmaterial anbei…

 

Gerade oder gebeugt?

Morgens vom Burgberg.

 

 

 

 

Aus dem Sommer schlendern…und in den Herbst schauen.

Ihr Lieben,

ganz unversehens ist es schon Mitte August…am Samstag können wir unsere erste Karate Stunde halten, für die ich mich in diversen Trattorias der Emilia Romagna derzeit in Form bringe. Ein lockerer Aufgalopp in der Hasenheide scheint mir ein geeigneter Einstieg. Samstag soll es ja auch wieder wärmer sein. Wir treffen uns um 10:30 Uhr an den stillen Eichen.

In den Wochen danach wird das Training dann langsam wieder intensiver. Das muss es auch, denn vom 20.-22. September sind wir in Stolzenhagen zum Seminar. Da können wir das Programm des letzten Seminars, das ja sehr kurzfristig ausfiel, angepasst aufarbeiten. Details schicke ich noch rum.

Bis zum Wochenende schöne Grüße!

Malte

 

Sommerpause…

Sommerabend auf dem Tempelhofer Feld

 

 

Mal brütet der Sommer in Hitze, mal ist er kühl, auf jeden Fall ist er da und wir daraufhin erstmal weg…

In der dritten Augustwoche geht es mit allen Stunden und Unterrichten weiter… bis dahin allen einen lieben Gruß,

Malte

 

Noch mal kurz nach Weisswasser geschlüpft, zum Auftanken am Jahresanfang.  Auf der Zauberwiese gewesen. Sie ist auch bei Schnee märchenhaft schön. Und wie immer in Dämmerung und Abendlicht ganz besonders.

In der Dämmerung wandeln sich Wiese und Tal. Die Farben ändern sich und das Licht. Die Formen verwischen, als schliefe die Erde und hebe und senken die Bergrücken mit ihrem Atem. Die Wälder neigen sich einander zu, die Bäume scheinen zu tuscheln und Elfen und Geister zu spielen im Wald.

Langsam heben sich die Konturen ganz auf im Dämmerlicht der Wolken. Das Tal legt Stille in den Blick und beruhigt den Betrachter. Es zieht sich in einen formlosen Schlaf zurück, bereit, Neues formen zu lassen vom Licht der Morgensonne.

Alles löst sich.

 

Der Freiherr von Eichendorff, der ja aus Neisse kam, hat das so ausgedrückt:

 


Es war, als hätt‘ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt‘.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

 

 

 

 

Leider ist das in der Hütte nicht ganz so. Da haben die Silvesterjäger acht Hirsche in der Scheune aufgehängt. Nun denn. Wir werden eine Lösung finden.

 

Ab Mittwoch geht es weiter!

 

Lieben Gruß,

 

Malte

Winterpause und Termine 2019

Ihr Lieben,

 

das Jahr neigt sich zu seinem Ende. Wir haben in 2018 ja im Training so ziemlich alles auf den Kopf gestellt, dessen wir habhaft werden konnten. Ich fand das sehr beflügelnd. Ich hoffe alle anderen auch…:)

 

Ab Mittwoch herrscht erstmal wohl verdiente Ruhe. Am 2. Wochenende in 2019 geht es weiter. Dann fängt auch das jähriche Schachspiel mit Wetter an, ob wir ein Wochenende finden, wo es kalt und ungemütlich genug ist, um morgens um 6 draussen zu üben. Details gebe ich noch bekannt.

 

Seminartermine für 2019 stehen auch fest. Das Frühjahrsseminar Karate findet am Wochenende vom 3. bis 5. Mai in Stolzenhagen statt, das Herbstseminar genauso in Stolzenhagen am Wochenende vom 20.-22. September. Das Sommerseminar ist in Strohdehne am wochenende vom 3.-5- Juli.

 

Ob wir da jeweils noch einen Tag davor oder danach dranhängen, hängt vom Programm ab. Das gebe ich noch gesondert bekannt.

 

Ich wünsche allen frohe Weihnachten und einen schönen Jahresabschluß!

 

Malte

 

 

 

 

 

 

Mango ist tot.

Alfousane Kebbe, 1981-26.11.2018

Ihr Lieben,

unser Freund Alfousane Kebbe, genannt Mango, ist tot. Er starb letzte Woche am Montag im Krankenhaus Neukölln an Tuberkulose. Dort war er am Samstag eingeliefert worden, weil die Schwäche und das Unwohlsein, die er die ganzen letzten Wochen verspürt hatte, sich zu unsäglichen Schmerzen ausgewachsen hatten. Da begannen seine Leber und seine Nieren zu versagen, und das muss so fürchterlich gewesen sein, dass selbst die ständigen Beschwerden in seiner Lunge, in die die Bakterien sich stetig hineinfrassen, in den Hintergrund traten.

Von all dem wusste Mango nichts. Er war in den Jahren die wir ihn kannten, immer mal wieder krank gewesen. Er war aber nie auf die Idee gekommen, das könne etwas Ernstes sein. Mango hatte sich letzten Monat bei einem Arzt vorgestellt, der aber offensichtlich nicht weiter gedacht hatte, als er in seiner Lunge nichts Auffälliges hörte. In den letzten Tagen seines Lebens nahm die Krankheit dann rasant ihren Lauf. Mango schwand unter ihr buchstäblich dahin. Ich verstehe, warum man sie früher Schwindsucht nannte.

Jetzt liegt sein Körper in der Pathologie des Krankenhauses Neukölln und wartet auf die Überführung in seine geliebte Heimat. Die hatte er vor vielen Jahren verlassen, weil er in seinem kleinen Dorf in Gambia keine Zukunft sah für seine Tochter und auch nicht für sich selbst. Seiner Tochter eine Ausbildung zu ermöglichen war Mangos größtes Ziel. Bis zu seinem Tod hat er jeden Monat die nötigen Geldmittel dafür auftreiben können. Noch im Sommer schmiedete er Pläne, sie zum Studieren nach Deutschland zu holen.

Seine größte Hoffnung war, eines Tages seine Papiere zu erhalten und in Deutschland regulär arbeiten zu können. Dabei wäre er ohne Zweifel sehr erfolgreich geworden. Mango trat im Training häufig etwas unsicher auf, bisweilen sogar ein bisschen ungelenk. Das lag aber nur daran, dass er sprachlich oft nicht ganz verstand, was wir von ihm wollten. Wenn man mit ihm in Ruhe redete, wurde sehr schnell klar, was für eine Persönlichkeit da vor einem sass. Dann wurde man von seiner warmen Kraft berührt und eingenommen von seiner Klarheit und bodenständigen Klugheit. Er könnte auch über sich selber lachen und hatte echte Wärme für seine Mitmenschen.

Mango hatte auch einen ziemlich durchsetzungsstarken Willen. Er wäre mit weniger Hürden im Leben ein großartiger, erfolgreicher Geschäftsmann geworden. Er war auch ein begnadeter Schreiner. Wenn er eine Säge in die Hand bekam, wuchs er scheinbar um 10 Zentimeter und arbeitete mit größter Konzentration und Geschwindigkeit.

Die Hürden in seinem Leben waren enorm. Mango konnte nie eine Schule besuchen und nicht lesen und nicht schreiben. Als Geduldeter wurde er in Deutschland systematisch vom Staat aus der Gesellschaft ausgegrenzt. Man wollte ihn eben los werden.

Das war ziemlich doof, denn nicht nur war Mango ungemein begabt, sondern gerade wenn es um Geschäft und Handwerk ging, akkurat wie ein Preusse. Eine nicht perfekt parallele Parkettlinie liess er einfach nicht stehen, eine ausstehende Schuld genauso wenig.

Mangos Offenheit für Neues kann man sich gar nicht groß genug vorstellen. Als Hiesiger kann man sich kaum ausmalen, welche Hürden das Bewusstsein von ganz unten auch in der Gambianischen Gesellschaft zu kommen, die mangelnden Sprachkenntnisse, die kulturelle Unkenntnis und die organisierte Ablehnung durch Deutschland für ihn aufbauten. Ich habe fast zwei Monate gebraucht, um ihn davon zu überzeugen, dass es wirklich ok war, zum Karate Training mitzukommen. Er war der einzige aus seiner Gruppe, der den Schritt wagte. Es war ihm sichtlich peinlich.

Mango war immer sehr zurückhaltend darin, um etwas zu bitten. Teils war das Furcht vor Enttäuschung. Er war ungeheuer aufgeregt, wenn es schien, wir könnten ihm einen Bauarbeitsjob verschaffen und schmerzlich betrübt, wenn es wieder nicht geklappt hatte.
Teils war es sein innewohnender Stolz. Er wusste immer zu signalisieren, dass er alles unter Kontrolle hatte und keine Hilfe brauchte, selbst wenn das offensichtlicher Quatsch war. Sein Mitbewohner berichtet, dass er noch fünf Tage vor seinem Tod jede Einlieferung ins Krankenhaus ablehnte. Er wollte selber damit fertig werden.

Diese Sturheit zu überwinden war eine große Hürde. Nicht nur in diesem letzen Akt, sondern auch schon bei vielen kleineren Anlässen in den Jahren, wo wir ihn kannten. Vielleicht hat sie ihn am Ende das Leben gekostet.

Mir erscheint sein Ableben wie eine klassische Tragödie, in der tausend kleine Faktoren zusammenkommen, von denen jeder vielleicht unbedeutend sein mag, die aber am Schluß den Helden zu Fall bringen. Weil sie die guten Sinne der Menschen betäuben. Weil sie verhindern, dass man richtig mit einander kommuniziert. Weil sie uns davon abhalten, das Einfache und Richtige zu tun.

Mein Freund, ich werde Dich vermissen. Ich werde nie wieder nachts durch den Görli laufen und nach Dir Ausschau halten, mal freudig, mit Dir zu reden, mal schweigsam und insgeheim hoffend, dass Du mich nicht siehst. Wir werden nicht mehr auf der Parkbank sitzen und über Autopreise in Gambia philosophieren. Wir werden nicht mehr die Freude teilen, wenn Du im Karate wirklich etwas verstanden hast. Du wirst nicht mehr still mit gedrehtem Kopf lachen und Deine Wärme verbreiten, wie nur Du es konntest. Der Marabu aus Deinem Dorf wird nicht für unsere Gruppe beten.

Ich bitte Dich um Verzeihung. Für mein Land, dass Deinen Reichtum nicht haben wollte und Dich am Ende sterben liess. Für meine eigene Dummheit, auf Dich gehört zu haben, wenn Du mal wieder sagtest, alles werde gerade besser, so wie als wir vor ein paar Wochen das letzte Mal sprachen. Und ich bitte Dich um Verzeihung für die beiden roten Pfeile, die ganz oben in der Anrufliste stehen, wenn man Deinen Namen aufschlägt in meinem Telefon.

Ich weiss auch, dass ich nicht wissen konnte, wie schlimm es um Dich stand. Ich weiss auch, dass unter den beiden roten nach innen gerichteten Pfeilen 15 grüne, nach außen gerichtete stehen, jeder für einen erfolglosen Versuch, Dich zu erreichen in den Wochen zuvor. Und doch markieren die beiden Pfeile meine Schande: Als Du mich brauchtest, war ich nicht für Dich da. Als Du soweit warst, nach mir zu rufen, habe ich nicht geantwortet. Als Du dem Tode nahe warst, dachte ich, es wird schon nicht so dringlich sein und ich rufe schon bald zurück.

Verzeih mir mein Freund.

Du warst mir ein echter.

Malte